„Gegen den zunehmenden Antisemitismus müssen wir ergreifende Geschichten erzählen und die Erinnerungskultur pflegen.“ Barbara Daiber vom Frauenort Ilse Losa
Ilse Losa, geb. Lieblich wurde am 20.03.1913 in Melle-Buer geboren & emigrierte im März 1934 nach Portuga & damit in eine ebenfalls faschistische Diktatur. Durch ihre in portugiesischer Sprache verfassten Romane, Erzählungen, Essays & über 20 Kinderbücher wurde sie dort zu einer äußerst bekannten & beliebten Autorin. In ihrem vielseitigen Werk thematisierte sie Antisemitismus & Ausgrenzung, den Holocaust & seine Vorgeschichte sowie Naturverbundenheit & Heimatverlust, insbesondere aus der Perspektive von Frauen & Kindern.
Der frauenORT Ilse Losa entsteht in Kooperation mit der Stadt Melle, dem Initiativkreis Ilse Losa und dem Verein Wilde Rose e.V. und wurde am 10. März 2024 eröffnet.Mehr Infos zum frauenOrt Ilse Losa haben wir hier verlinkt.
“Zuerst schrieb ich deutsch. Dann brachte mich ein bekannter Arzt dazu, über meine Kindheit zu schreiben. So schrieb ich das auf, bestimmt in einem schlechten Portugiesisch, aber es machte mir Spaß. Und er meinte dann, schreiben Sie doch ein Buch! […]
Mein Mann meinte auch, jetzt bist du schon Portugiesin, und so habe ich einfach weiter portugiesisch geschrieben. Erstens war es ein Fehler, weil es sehr schwer war, weil ich furchtbar viel lernen und immer wieder korrigieren musste und außerdem bin ich in Deutschland [als Schriftstellerin] nie angekommen. […]
Wenn ich nicht verheiratet gewesen wäre und keine Kinder gehabt hätte, wäre ich nach 1947 wieder nach Deutschland zurückgegangen, nur wegen der Sprache. Denn Sprache ist ja Heimat, dieses furchtbare Wort. “
– Ilse Losa, 1989
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